Vereinbarkeit von Mama sein und Tierschutz
Eigentlich widerspricht es absolut meiner Vorstellung von Tierschutz, aber andererseits möchte ich unserem Sohn auch die ganze Welt zeigen – Zwiespalt Zoobesuch.
Bevor unser Sohn geboren wurde, besuchte ich keine Zoos, Tierparks, Delfinarien oder gar Zirkusse. Natürlich liebte ich all diese Attraktionen als Kind auch sehr, aber ab einem gewissen Alter wurde mir bewusst, dass die Tiere dort keinesfalls glücklich sein können und ich wollte nichts dergleichen mehr aufsuchen. Als Erwachsene und mit dem nötigen Hintergrundwissen, kam es dann erst recht nicht mehr für mich in Frage eine dieser Attraktionen zu betreten.
Nun gibt es da aber unseren kleinen Sonnenschein, der gerade die Welt entdeckt und alles wissen möchte und natürlich wollen wir ihm so viel wie möglich zeigen.
Heute Morgen stellten wir uns also die Frage, was wir an diesem Sonntag unternehmen könnten, um gemeinsam einen schönen Tag zu haben. Das Ergebnis:
Wir planten einen Zoobesuch.
Der kleine Lieblingsmensch war natürlich unglaublich aufgeregt und er steckte auch mich mit dieser Begeisterung an. Er hatte schon oft diverse Wildpark besucht, da diese meist sehr schön angelegt sind und die Tiere zumindest in sehr großen Gehegen leben. Auch einen Bärenpark hatten wir schon ein Mal besichtigt, der eine Auffangstation für Bären aus Zirkussen, schlechter Haltung und sogar ehemalige Tanzbären war.
Mit diesen Dingen kann ich leben. Aber ein Zoo?
Dann lief unser Sohn mit großen staunenden Augen durch den Tierpark und war von allen Tieren begeistert. Er wusste gar nicht wohin er zuerst laufen sollte und war von den Geräuschen der Tiere fasziniert. Vor allem die exotischen Tierarten, wie Löwen, Affen und Kamele haben es ihm besonders angetan, da diese eben neu für ihn waren bzw. er sie nur aus Büchern und dem Fernsehen kannte.
Seine Freude zu sehen macht mich so glücklich, dass ich scheinbar darüber hinwegsehen kann, dass ich gerade gegen meine Prinzipien verstoße. Ist das in Ordnung oder grenzt es gar schon an Selbstaufgabe?
Niemals würde ich mit ihm einen Zirkus besuchen, der dressierte Tiere vorführt oder gar ein Delfinarium betreten, da sich dies mit meinen Prinzipien auf keinen Fall vereinbaren ließe. Das möchte ich auch unserem Sohn vermitteln und versuche ihm, für sein Alter verständlich, zu erklären, warum die Tiere dort unglücklich sind und wir deshalb nicht hingehen werden.
Ist es dann heuchlerisch trotzdem Zoos und Tierparks zu besuchen oder kann man sich damit rechtfertigen, dass diese oft den Erhalt bestimmter Tierarten maßgeblich unterstützen?
Ich werde es mir wohl vorerst auf diese Art schönreden.
Wie denkt ihr darüber? Sind diese Einrichtungen fester Bestandteil eurer familiären Freizeitgestaltung oder lehnt ihr sie kategorisch ab?
Lasst es mich gerne wissen.
Bis bald
Eure Susanne
Ich werde im Herbst auch Mami und mit dem Thema habe ich mich sogar schon vor einigen Jahren beschäftigt. Ich lehne so etwas auch kategorisch ab. Aber ich finde es ebenso toll und wichtig, wenn mein Kind tierlieb und mit einem Gewissen dem Tier gegenüber und einem Wissen von Artgerechter Haltung aufwächst. Es ist schwer. Ich werde schauen wie es sich in Zukunft geben wird.
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Nach meiner Erfahrung sieht man die Dinge sowieso noch einmal anders, wenn man dann Mama ist. Natürlich ändert sich nichts grundlegend an der Einstellung zum Tierschutz, aber man möchte seinen Kindern eben alles ermöglichen und versucht Wege zu finden, die vereinbar sind.
Ich bin sicher, dass du einen Weg finden wirst, der für dich richtig ist.
Grüße
Susanne